Medaillenregen für motiverten Schwimmeinsatz
Dass ein Event wie die „Special Olympics Landesspiele NRW 2024“ in Münster ausgetragen wurde, war ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis für alle SportlerInnen aus dem Münsterland. Vier Tage lang brodelte in den Sportstätten Münsters die Stimmung. Der besondere Sportsgeist der „Special Olympics“ übertrug sich auf alle Beteiligten.
Die Mannschaft von „Münster schwimmt gemeinsam“ ging mit 23 SchwimmerInnen und zwei Unified Staffel-Partnern im Stadtbad Mitte an den Start. Tatkräftig unterstützt wurden die vier Projekt-KoordinatorInnen und das TrainerInnen-Team von vielen Fans, Familien und Freunden. „Ich denke, uns allen war nicht klar, was das mit uns machen wird! So ein krasses, tolles Event. Wir sind noch ganz voll davon!“ So beschreibt eine Mutter ihren Eindruck. Ihr Sohn startete über 25 Meter und 50 Meter Freistil sowie in der 4 mal 50 Meter Freistil-Unified-Staffel erfolgreich.
Keine Wettkampf-Erfahrung
Das inklusive Schwimmprojekt des TSV Handorf wurde vor erst neun Monaten gegründet und bereitete die Teilnehmenden mit wöchentlichen Trainings auf den Wettbewerb vor. Das Ziel war ambitioniert: 48 Starts wurden bei den Landesspielen gemeldet. Dabei verfügten die meisten TeilnehmerInnen vor Beginn des Projektes über keinerlei Wettkampf-Erfahrung.
Sybille Vorwerk, Geschäftsführerin des TSV Handorf, resümiert: „Für unsere Idee konnten wir auch die Damhorst-Stiftung begeistern. Sie stellte mit einer großzügigen Förderung die Finanzierung des insgesamt 14-köpfigen Trainerstabs sicher. Das hat uns bei der Finanzierung des gesamten Projektes schon sehr geholfen.“
Mit Leidenschaft und Motivation
Die TrainerInnen leisteten ganze Arbeit – neben ihren professionellen Fähigkeiten mit viel Leidenschaft und Motivation. Die Gruppe wuchs in kürzester Zeit zu einem begeisterten Team zusammen. Nach einem Training ging niemand ohne ein Lächeln im Gesicht heim.
Den Erfolg dieser Anstrengungen beweist die mehr als beeindruckende Bilanz der vier Wettkampftage. Jede Schwimmerin und jeder Schwimmer wuchs bei den Landesspielen über sich hinaus und zeigte imponierende Leistungen. Es hagelte Bestzeiten.
Unerwartete Erfolge
Mit diesem Erfolg hatte niemand gerechnet. Bei 48 Starts ging das Schwimm-Team aus Münster mit insgesamt 15 Mal Gold, elf Mal Silber, sieben Mal Bronze, mit neun vierten und drei fünften Plätzen nach Hause. Selbst drei Disqualifikationen vermochten die Freude über den regelrechten Medaillenregen nicht zu schmälern.
Das gesamte Schwimmprojekt mit angemieteten Wasserzeiten im Bürgerbad Handorf wurde durch private Spenden und Zuschüsse finanziert. Mit einer großzügigen Förderung der Damhorst-Stiftung aus Münster ließen sich die TrainerInnen-Kosten für das Projekt bestreiten. Umso mehr freut es die Fördernden, dass die Mannschaft alles gab und das Schwimmprojekt ein voller sportlicher Erfolg wurde.
Glückwünsche der Konkurrenz
Trainerin Christina Behrendt bewertet das Projekt: „All unsere SchwimmerInnen konnten es kaum glauben. Selbst die Konkurrenz hat uns zu unserem erfolgreichen und auch sehr jungen Team gratuliert.“
Christina Behrendt vergleicht: „Ich habe schon viele Wettkämpfe als Trainerin miterlebt, diese vier Tage aber waren etwas Besonderes: die Stimmung, die Freude über die geschaffte Leistung und die tatkräftige Unterstützung durch die Familien, Freunde und Fans waren schon einmalig.“
Was sind die „Special Olympics“?
Noch sind die „Special Olympics“ für AthletInnen mit geistiger Behinderung weniger bekannt als die „Paralympics“, die Spiele der Menschen mit körperlichen Handicaps. In Münster fanden die fünften Landesspiele von „Special Olympics“ Nordrhein-Westfalen statt.
1.500 SportlerInnen zeigten ihr Können in 18 Disziplinen von Beachvolleyball über Hockey und Reiten bis zu Tischtennis. „Special Olympics NRW“ ist der NRW-Landesverband dieser weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
„Mutig mein Bestes geben“
In 175 Ländern messen sich mehr als fünf Millionen AthletInnen bei „Special Olympics“ im sportlichen Höher, Weiter und Schneller. Dabei folgen sie ihrem Eid: „Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben.“ Das Ziel von „Special Olympics“ ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Für Münster sollte sich die Erwartung von Oberbürgermeister Markus Lewe erfüllen: „Mit der Durchführung der ,Special Olympics Landesspiele NRW‘ wird es uns gelingen, die Bedeutung und Wahrnehmung von Inklusion in allen Lebensbereichen und insbesondere im organisierten Sport zu stärken.“ Dank hochmotivierter junger Menschen!