Selten nah bei Ziegen, Hirschen und Bisons
Der Alltag kann noch so abwechslungsreich gestaltet sein – ab und zu verspricht ein Ausbrechen aus dem Vertrauten frische Eindrücke und spannende Abenteuer. Solche Wünsche kennen auch die Kinder im heilpädagogischen additiven Kindergarten „Die Arche“ in Münster. Doch der Leiterin Regina Leo und ihrem Team fällt es nicht leicht, geeignete Ausflugsziele auszuwählen.
Auf großes Interesse bei Kindern stoßen Tiere, gern seltene und exotische, vor allem aber zutrauliche und kuschelige. Regina Leo und ihre MitstreiterInnen müssen jedoch abwägen: „Der Zoo Münster beispielsweise ist für unsere Kinder mit Förderbedarf zu groß und zu unübersichtlich.“ Dabei soll ein Ausflug den Kindern unbeschwerte Freude bereiten und Erlebnisse ermöglichen, nicht verunsichern oder mit unzähligen Eindrücken überfordern.
Geeignetes Ziel bei Saerbeck
Daher erschien der „Arche“-Leitung ein Besuch im „Wildfreigehe Nöttler Berg“ bei Saerbeck geeigneter. Dort leben in einem 25 Hektar großen Waldgebiet 40 Tierarten. Darunter Rotwild, Haushühner, Wildschweine, Mufflons, Zwergziegen, aber auch Bisons, vietnamesische Hängebauchschweine und malaysische Kampfhähne, ebenso Auerochsen und Kamerunschafe, nicht zuletzt Nerze, Silberfüchse und Esel.
Insgesamt ein vielversprechendes Ziel für einen „Arche“-Ausflug – mit der spannenden Möglichkeit, Tiere zu füttern, mit willkommenen Unterbrechungen wie Karussells, Schaukeln und Klettergerüsten, nicht zuletzt mit einem urigen Platz für ein gemeinsames Picknick, bei dem auch freilaufende Zwergziegen, Hühner und ein Pfau gern vorbeischauten.
Ein Ausflugstag wie aus dem Bilderbuch
Allerdings ließ sich dieser Tierpark für die Ausflügler nicht bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Das erhöhte die Eintrittskosten ins Gehege durch den Charter-Aufwand für einen Reisebus. Da sorgte eine Förderung der Damhorst-Stiftung dafür, dass die gute Idee nicht am Geld scheiterte.
Es folgte ein Ausflugstag wie aus dem Bilderbuch: Perfektes Wetter, eine entspannte Fahrt im Sonder-Bus, das Gelände abwechslungsreich mit Hügeln, Bäumen und Gehegen. Langeweile kam nie auf – dafür sorgten schon die Spielgeräte. Vor allem bei Kindern mit Sinnes-Behinderungen ließ sich wahrnehmen, welches eindrückliche Erlebnis die Nähe mancher Tiere für sie bedeutete.
Wen wundert’s, dass die meisten Kinder nach der intensiven Bewegung in frischer Luft die Bus-Rückfahrt für ein Schläfchen nutzten? Denn zurück im Kindergarten lohnte es sich wieder, hellwach zu sein! Zum krönenden Abschluss des spannenden Ausflugstags gab es noch ein leckeres Eis.