Erste erfolgreiche Projekte
Die alte Weisheit, dass Freud und Leid nahe beieinander liegen, hat sich auch für die "Hildegard und Paul Damhorst Stiftung" bestätigt. Der Tod von Stifter Paul Damhorst und die beiden ersten erfolgreichen Förderprojekte für Menschen mit Behinderung bestimmten das Jahr 2017.
Bewohnerinnen und Bewohner der münsterischen Westfalenfleiß Wohnstätte Haus Gremmendorf und der Wohngemeinschaft Zwi-Schulmann-Weg unternahmen einen Ausflug in die Hafen-Weltstadt Hamburg mit Besuch des Musicals "Der König der Löwen"; dies ermöglichte eine 5000-Euro-Förderung der Damhorst-Stiftung. Menschen mit Behinderung aus dem "Wohnhaus Edelbach" in Münster-Coerde der "Lebenshilfe Münster", die selbst im Urlaub einen sehr hohen Betreuungsaufwand benötigen, verlebten eine abwechslungsreiche Freizeit in Apartments auf einem münsterländischen Ferien-Bauernhof, gefördert von der Damhorst-Stiftung mit 2000 Euro.
Aus persönlicher Erfahrung
Stifter Paul Damhorst, der zwei Monate vor seinem 90. Geburtstag nach kurzer schwerer Krankheit am 5. Februar 2017 verstarb, hatte diese ersten Förderprojekte noch intensiv mitberaten. Aus ihrer Familien-Erfahrung mit drei Jungen mit Behinderung hatte das Ehepaar konkrete Ziele für ihre Stiftung abgeleitet: Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ihnen attraktive Freizeit-Erlebnisse zu eröffnen, ihnen auch geistliche Impulse zu schenken – insgesamt Menschen mit Behinderung dort gezielt zu unterstützen, wo andere Leistungsträger keine Zuschüsse geben können und eigene Mittel nicht ausreichen.
Teilhabe und aktive Freizeitgestaltung trotz schmalem Geldbeutel, das ließ sich bei beiden Förderprojekten im Jahr 2017 verwirklichen. Rebecca Schäfer, Bereichsleiterin der Wohnstätte Haus Gremmendorf, beschrieb die Entdeckerfreude der Hamburg-AusflüglerInnen: "Etwas, das man sich gönnt."
Handschrift gelernt
Am 5. November 2015 als 200. Stiftung in Münster und erste im Regierungsbezirk Münster mit spezieller Ausrichtung für Menschen mit Behinderung gegründet, stand das Jahr 2016 für die "Hildegard und Paul Damhorst Stiftung" ganz im Zeichen der organisatorischen Vorarbeit, von der Arbeitsaufnahme des Kuratoriums bis zum Regelwerk wie Anlage-Grundsätze und Förder-Richtlinien.
Kuratoriums-Vorsitzender Dr. Hans-Josef Joest sieht das Steuerungs-Gremium der Stiftung gut gewappnet für seine Arbeit: "Im Kuratorium sind wir dankbar dafür, dass wir gemeinsam mit Hildegard und Paul Damhorst die entscheidenden Weichenstellungen für die Stiftung vorgenommen haben. Vor allem konnte Paul Damhorst uns noch die unverwechselbare Handschrift der Stiftung vermitteln. Zusammen mit Hildegard Damhorst werden wir in der Stiftungsarbeit künftig die Förder-Schwerpunkte verfolgen, die das Ehepaar durch eine außerordentliche Lebensleistung im Umgang mit ihren drei Jungen mit Behinderung als vordringlich und wirkungsvoll erfahren hat."
Geistliche Impulse schenken
Menschen mit Behinderung auch geistliche Impulse zu eröffnen, war eines der besonderen Anliegen von Paul Damhorst. Das Kuratorium hat sich darum für diesen Förder-Schwerpunkt im Jahr 2018 entschieden, zumal der 101. Deutsche Katholikentag in Münster dazu geeignete Angebote macht. Für die Stiftung gilt, Menschen mit Behinderung beim Katholikentag spirituelle Rückenstärkung zu schenken, ihnen echte Teilhabe an dieser Großveranstaltung zu ermöglichen und ihnen in diesen ereignisreichen Tagen in Münster nachhaltige Begegnungen zu eröffnen.
Kuratoriums-Vorsitzender Joest wünschte "den großherzigen SpenderInnen, die tiefe Freude der Projekt-TeilnehmerInnen unmittelbar miterleben zu können, die durch gespendete Geld-Leistungen möglich werden – das Foto der frohen Hamburg-AusflüglerInnen vermag diese spontane Dankbarkeit nur begrenzt zu vermitteln". Allein mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital könnte angesichts der Null-Zinsen-Geldpolitik nur ein Bruchteil der Förderung geleistet werden. Vielmehr seien es vor allem die Spenden, die Gutes bewirkten.
Dankbar wünscht das Kuratorium den Freundinnen und Freunden, ja allen Fördernden deshalb, was das Stifter-Ehepaar bei der Gründung der Damhorst-Stiftung als seinen Leitspruch in das Stifterbuch des Regierungspräsidenten eingetragen hat: "Weiterschenken schafft dauerhafte Freude."